Der Sommer schwitzt,
wirft seine Perlen vor die Badegäste.
Am Stadtrand sitzt
das Großstadtvolk im bleichen Gras und feiert Feste.
Ein Bauer sucht
mit seinem Fernglas Regenwolken
und seine Frau flucht
hättest Du doch besser mal die Kuh gemolken.
Der Sommer träumt
von jener Zeit als er noch jung und Frühling war.
Ein Knabe zäumt
sein Schaukelpferd von hinten auf vor dem Altar.
Ein Leichtmatrose setzt
zum letzten Sprung ins frisch geleerte Becken an.
Spring doch nicht jetzt!
Wart bis es wieder regnet irgendwann!
Der Sommer trauert
bei der Aussicht bald schon Herbst zu sein.
An jeder Ecke lauert
eine große Dürre auf Erlösung durch den schönen Schein.
Ein feister Banker
löst der Rentnerin das Lebenskonto auf.
Ein dichter Denker
sammelt im Stadtpark Verse ein beim Spendenlauf.
Der Sommer trägt
als träger Lieferdienst die Schwüle in den dritten Stock.
Ein Mieter sägt
aus Buchenholz ein Fliegengitter auf dem Arbeitsbock.
Ein junger Mann wirbt
um die Schöne mit lackiertem Fingernagel
und in Europa stirbt
ein ganzes Land im Bombenhagel.
ein ganz tolles Gedicht ist das!
Liebe Grüsse Brig