Greisverkehr
Crimepool

Crimepool

Der Crime-Reim

Der Kommissar konnte sich keinen Reim drauf machen...

Mord in der Museumskantine

Hinter der Theke lag er rum und roch
nach Zwiebeln – es war Heinz, der Koch.
In seiner Brust, für die Ermittlung wesentlich,
von Meisterhand ein alter Stich.
Gerald, der Museumsführer
meint, der Stich stammt ganz bestimmt von Dürer.

Und am Hinterkopf die Beule
kommt sicher von der Entenkeule,
die tiefgefroren den ganzen Tag
neben dem Schinken von Breughel lag

Zum Tatort gehört auch dazu
der Rest von einem Rehragout.
In diesem Mahl, gekocht im Stil von Dali,
vermutet der Facharzt Zyankali.

Der Mund weit offen und, ich sag’s nicht gerne,
darin Sonnenblumenkerne.
Und in der Hand hielt Heinz, der Koch
den Bratenpinsel, immer noch.
Das satte Gelb auf dessen Borsten,
meint der Küchenhelfer Torsten,
sei der Beweis, ganz sicherlich -
Heinz ging auf den Pinselstrich.

Die Putzfrau vom Museumsklo
meint es sei ja sowieso
ein Wunder, dass den Küchenpächter
nicht schon früher wegen schlechter
Kochkunst jemand sachte
heimlich um die Ecke brachte.

Wer war’s denn nun? Wer hat das Werk vollbracht?
Wer hat den Heinz so kalt gemacht?

War’s Kippenberger mit dem Frosch
oder doch der alte Bosch?
Die Assistentin weiß gewiss,
es war Gauguin oder Matisse.
Oder beging den Mord am Koch
am Ende doch dieser van Gogh?
Sagte der nicht im Verhör zuvor
„Leih mir doch bitte mal Dein Ohr“?

Der Kommissar hat nichts zu Lachen
und kann sich keinen Reim drauf machen.
Irgendetwas läuft hier schief,
da ist ein Museum und kein Motiv.

Warn’s die drei Sterne, die der Heinz mit seinem Bratenpinsel
frei nach van Gogh gefälscht hat in der Kücheninsel?
Lag’s an Heinz’ Ketchup in der Bolognese?
Vielleicht am Zucker in der Spätauslese?
Oder ein Maler machte ihn platt,
weil er viel Öl verschwendet hat?

Am Ende für den Kommissar der Schock:
es war der Gärtner namens Bock.
Also ist alles so wie immer, denkt der Polizist,
dass der Mörder mal wieder der Gärtner ist.
Er schließt die Akte, muss ihn laufen lassen,
er braucht beim nächsten Mal ja auch wen zum Fassen.

Museumskantine

Todesfall im Supermarkt

Zwischen Chips und Suppendosen
liegt ein Leichnam ohne Hosen.
Messer und Gabel liegen noch daneben,
den Löffel hat er abgegeben.

Ist es der Leiter der Filiale,
ausgerutscht auf der Bananenschale,
die da rumliegt auf dem Boden
nicht weit von seinem blanken Hoden?

Der Regaleinräumer Holger glaubt,
die Hose wurde ihm geraubt.
Denn heute Morgen, als der Dienst begann
hatte er sie ganz bestimmt noch an.

Wurstfachverkäuferin Mathilde
meint, er führte was im Schilde,
denn einen ganz dubiosen Zweck
hatte doch sicher das Besteck.

Der Kommissar, dieser Verbrecherjäger
durchsucht jetzt alle Hosenträger.
Und das Besteck? Er kann nur raten.
Doch plötzlich riecht er diesen Braten:
Der Tote war mit dem Besteck
auf dem Weg zum Imbisseck.

Die Kassenfachkraft Hildegund
heult sich am Obstregal die Augen wund.
Ob sie mal auf der Käseplatte
etwas mit dem Opfer hatte?

Jetzt kommt des Opfers Frau daher
und die Ermittler staunen sehr,
hat sie im Arm doch, neben Rosen,
auch des toten Mannes Hosen.

„Ich sah ihn liegen“, sagt sie ganz verbittert,
„und seine Hosen waren so zerknittert.
Da konnt ich meine Leidenschaft nicht zügeln
und nahm sie mit nach Haus zum Bügeln.“

So also war das mit der Hose,
doch da bleibt noch eine Chose.
Denn noch immer ist nicht klar,
ob es die Banane war,
die diesen braven Mann gemeuchelt
und jetzt rumliegt, ihre Unschuld heuchelt.
Sicher ist nur, er ist gestürzt mit einem Knall,
also ein echter Todesfall.

Den Leichnam wird man aufbewahren
zwischen den heißgeliebten Tiefkühlwaren.
Der Kommissar gibt ihn noch nicht verloren,
er wird als Cold Case eingefroren.

Supermarkt

Der Omatrick

Hallo Kindchen, ich bin’s, Deine Oma.
Ich lieg’ im Krankenhaus, schon fast im Koma.
Du weißt ja, sollte ich mal sterben,
wirst Du alles, was ich habe erben:
in Nymphenburg die große Villa,
das signierte Buch von Schiller,
von Charlie Watts die alte Bongo
und die Goldminen im Kongo.

Noch aber ist es nicht so weit,
ich bin zum Sterben nicht bereit,
denn, ich sag es unverhohlen,
man hat mir mein Gebiss gestohlen.
Wenn Du Dich fragst, was soll das heißen:
ich brauch es, um ins Gras zu beißen.

Drum, willst auf Dein Erbe bald Champagner saufen,
schick mir Geld zum Zähne kaufen!
Ach ja, da ist ja noch etwas:
ich brauch auch Kohle für das Gras.

Tage später:

Herr Kommissar, sie wollt zehn Riesen,
die hab ich auch gleich überwiesen.
Doch dann kam mir hinterher:
ich hab gar keine Oma mehr.

Aha, jetzt wollen Sie Ihr Geld zurück?
Ich glaub, da haben Sie kein Glück.

Auf’s Geld ist doch geschissen, Mann.
Wie komm ich jetzt ans Erbe ran?

Oma

Der stille Tod

Ein Mann liegt leichenblass und stumm
im Hörsaal einer Uni rum.
Ohne Verletzungen und Wunden
hat ihn der Hausmeister gefunden.

Das ist Professor Wunderlich,
als Dozent ein Wüterich.
Immer gut für einen Krach,
weil er glaubt, die Welt sei flach.

Wer hat den Mann der Wissenschaft
so gemein dahingerafft?
Und vor allem, bis zur Autopsie,
fragt sich der Ermittler – Wie?

Auch der Mediziner vom Gericht
sagt voll Gram, man sieht es nicht.
Die Experten, die zum Tatort fuhren,
fanden kein Tatwerkzeug und keine Spuren.

Nicht erschossen, nicht erschlagen,
keine Drosselspur am Kragen.
Keine Spur von Gift im Blut
und auch sonst der Zustand gut.

Ein Profiler aus den Staaten
roch als Erster dann den Braten:
Kaum sah er den Toten auf dem Obduktionstisch liegen,
wusste er – man hat ihn totgeschwiegen.

Auditorium

Max Gruber, Raubdezernat

Gerald stürzt in das Revier
„Ich hoffe, ich bin richtig hier!
Die Gisela ist so verkommen,
hat mir alles, was mir wichtig war genommen.“
„Langsam, langsam, junger Mann,
mal schaun, ob ich was machen kann.
War’s Diebstahl oder Unterschlagung?
Das klären wir in der Befragung.“

„Auch, wenn mir das keiner glaubt,
sie hat mir den Verstand geraubt.“
„Aha, das ist ja allerhand,
die Beute ist also Verstand.
Da schau ich nochmal später hin,
jetzt erstmal auf zur Täterin.“

Die Gisela ist irritiert
als sie Max Gruber konfrontiert.
„Von Raub kann keine Rede sein,
das ist ja ziemlich unverfroren!
Was bildet sich der Herr da ein?
Den Verstand hat er von ganz allein verloren.“
Und Gisela, sie zeigt sodann
im Gegenzug den Gerald an.
Den Himmel habe er versprochen
und ihr dann das Herz gebrochen.

„Ja, das ist Sachbeschädigung,
die geb ich zur Erledigung,
der internen Regeln wegen,
an den zuständigen Kollegen.“

So geht wieder ein Tag dahin,
mit Schreibkram nur und ohne Sinn.
Gebrochene Herzen, geraubter Verstand,
Max Gruber macht sich Sorgen ums Land.

Und dann hat er in dieser Nacht
noch lange drüber nachgedacht,
wie man nur als echter Mann
seinen Verstand verlieren kann.

Raub

Amoklauf im Genderwahn

Coming soon

 

Der Text ist noch zur Überprüfung bei den

bayrischen Genderverbotsaufsichtspersonen.

Gendersternjagd